4. Steinerne Wegpartie "Bikki"


Ortsbezeichnung: Ober Schälpmatta (In dr obru Schälpmattu)

Auf dem Weg finden wir viele Passagen, die mit Natursteinen befestigt sind. Dabei schützen die teils stehend in den Boden eingelassenen Steine den Weg bei Regen und Viehgang vor Abnutzung und Abrutschen. Solche Steinwege heissen im Zermatter Dialekt „en Bikki“, der Weg ist „gibikkinutta“.  

  

 

Details zur gepflasterten Wegpartie

Schon die Römer wandten im Alpenraum diese Wegtechnik an. Spuren ähnlicher Bauweise finden wir auf dem Weg zur Gandegghütte.

 

Für den Wegbau wurden die Materialien vor Ort verarbeitet. Bergseitig wurde meist eine Bruchsteinmauer errichtet. Talseitig wurde der Weg durch einen Zaun von den Wiesen abgegrenzt, um das Wiesland vor durchziehenden Fressmäulern zu schützen. Die Wegbreite entsprach meistens der Breite einer Kuh.

 

Beispielbild: In den Fünfzigerjahren des letzten Jahrhunderts brach ein grosser Block aus den Felsen oberhalb der Äcker aus und kam just an einer Wegbiegung zum Stillstand. Er wurde vor Ort gesprengt, was an den Bohrlöchern ersichtlich ist. Das gewonnene Material reichte für einige Meter Pflasterung aus.

 

Diese solide Bauweise hatte auch ihre Tücken und Nachteile. Bei nasser Witterung oder Regen verwandelte sich der Weg in eine vor allem für die Kühe gefährliche Rutschpartie. Unzulängliches Schuhwerk liess den Träger die Härte der Unterlage spüren.